Dienstag, 8. November 2011

UBahnfahrten

Die UBahn - sie kenne ich schon lange, sie ist kein zuverlässiger Freund, aber trotzdem ist sie immer da für mich.
Heute hat sie Verspätung, wegen eines Unfalls.
Als die Station sich langsam füllt, fange ich mit eine meiner Lieblingsbeschäftigung an. Leute gucken.
Ein 60-jähriger Punk mit einem weißen Irokese. - Cool!
Zwei Anzugmänner, sie machen ihr wichtiges Gesicht und einer redet ununterbrochen in sein Handy. Der andere umklammert seine Aktentasche, als wäre dort drin sein einziger Lebensinhalt.
Eine sichtlich überforderte Frau mit drei Kindern, die das Prinzip eines Kreisels noch nicht ganz verstanden haben und ihn ein ums andere Mal immer wieder falsch herum auf den Boden legen, um ihm einen kläglichen Anstoß zu geben.
Der letzte, direkt neben mir, ist ein Mann, ca. 40, er ließt einen Buch - das macht ihn mir sehr sympathisch.
Als die Bahn kommt steigen alle ein, die beiden Anzugmänner geben sich einen Abschiedskuss.
Einer von ihnen steht neben mir in der Bahn.. noch ein schneller Handkuss, den sein Partner dramatisch auffängt. Der mir zuerst sympathische 40-jährige-Mann schüttelt den Kopf und schaut angewidert auf die beiden herrunter
Die Radio Fritz App sagt in mein Ohr: "Freie Partnerwahl, auch für Pinguine im Berliner Zoo"
Ich muss lächeln und gebe zu, mich getäuscht zu haben in meinen Mitreisenden.
So werden sympathische- schnell zu unsympathischen Menschen.

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